PRESSEMITTEILUNG vom 30.04.24

Nach einer Idee des Bad Kötztinger Künstlers Alois Öllinger entstand 1999 im Kurpark Bad Kötzting das Projekt des Steinkreises. Das Kunstwerk umfasste 15 Grenzsteine in Kreisform der damals 15 Mitglieder der europäischen Städtepartnerschaft. Inzwischen wurde das Konzept auf 28 Steine erweitert, die Zahl der Douzelage-Mitglieder – eine Stadt aus jedem Land der Europäischen Union.

In Begleitung von erstem Bürgermeister Markus Hofmann besichtigten am Samstag, 27.4. MdB Marianne Schieder und MdEP Thomas Rudner gemeinsam mit einer SPD-Delegation den Europa-Steinkreis im Kurpark Bad Kötzting und ließen sich über das Projekt der Douzelage informieren.

Mit dabei auch Künstler Alois Öllinger selbst: Öllinger schilderte seine Motivation bei der Erschaffung des Steinkreises und gab anhand des Sammelbandes „Alois Öllinger. Aktionen und Bilder“ einen Einblick in sein Schaffenswerk.

Als Akteur der ersten Stunde konnte Stadt- und Kreisrat Wolfgang Kerscher berichten, dass Bad Kötzting Gründungsmitglied der Douzelage Städtepartnerschaft ist, die im Jahr 1991 auf eine Initiative der Stadt Granville in Frankreich entstand und 12 Mitglieder umfasste. Der Grundgedanke war, dass ein Zusammenwachsen Europas von „unten“, von den Kommunen erfolgen kann und nicht von „oben“ verordnet werden muss.

„Die Douzelage hat es sich zum Ziel gemacht, aus jedem EU-Mitgliedsstaat je eine Kleinstadt in ihren Kreis aufzunehmen. Heute sind 28 Städte Mitglied in der Gemeinschaft. Aus diesem Netzwerk ergibt sich eine Vielzahl neuer Möglichkeiten und Kontakte. Im Wesentlichen geht es um den Austausch auf den Gebieten von Kultur, Bildung, Sport und Tourismus“, führte Kerscher aus. Der Grundgedanke eines friedlichen Europas, der auf der Freundschaft unter den Menschen an ihrem jeweiligen Wohnort und dem Respekt für die Verschiedenheit des Anderen beruht, stehe dabei im Vordergrund.

Einmal im Jahr findet so ein gemeinsames Treffen statt, das eine Partnerstadt ausrichtet.

Diese Treffen stehen unter klar definierten Themen wie Umwelt und Naturschutz, Müllvermeidung, Nachhaltigkeit, Gesundheit und in den letzten Jahren auch Migration und Integration. Aber auch neben den Jahrestreffen finden gemeinsame Projekte statt, bei denen vor allem der Jugendaustausch und gemeinsame Kulturveranstaltungen gefördert werden. Die Projekte werden durch die Förderprogramme „Europe for Citizens“ und „Youth in Action“ der Europäischen Kommission unterstützt.

MdB Marianne Schieder dankte in diesem Zusammenhang Bürgermeister Markus Hofmann und den Akteurinnen und Akteuren der Douzelage für ihre wertvolle Arbeit und dass sie „das Thema Europa mit Leben füllen“. Die Abgeordnete betonte: „Unser friedliches und freiheitliches Europa ist keine Selbstverständlichkeit. Es muss immer wieder aufs Neue gestaltet und gefestigt werden, insbesondere in Zeiten großer globaler Herausforderungen. Solche Städtepartnerschaften nach dem Vorbild Bad Kötztings zu errichten, ist heute wichtiger denn je. Europas Zukunft liegt in unser aller Hand!“

MdEP Thomas Rudner zeigte sich begeistert von all den Aktivitäten und dankte der Stadt Bad Kötzting, die sich in so besonderer Weise für die europäische Idee, für Begegnung und Austausch über Grenzen hinweg einsetze. Sein Dank ging ebenso an Agathe und Wolfgang Kerscher für deren Arbeit als „zentrale Motoren für die Douzelage“. Der Europapolitiker unterstrich: „So geht Europa voran, nämlich direkt vor Ort!“

Fotos (Fotografin Claudia Zimmermann)