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Erinnern als permanente Zukunftsaufgabe – Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Erinnerungskultur
27. Januar 2024

PRESSEMITTEILUNG vom 27.01.2024

„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: Darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben.” So formulierte der italienische Schriftsteller Primo Levi den Auftrag, sich an die Gräueltaten der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft zu erinnern. Wir wollen an die Opfer erinnern und alles dafür tun, heutigen antisemitischen Umtrieben, Rechtsextremismus und Rassismus die Stirn zu bieten. Dieser Auftrag richtet sich an uns alle, denn unsere Demokratie muss sich Tag für Tag bewähren, jede und jeder kann etwas dafür tun. „Nie wieder ist jetzt” ist Teil der Gestaltung aktiver Erinnerungskultur!

Mit dem Beschluss des Deutschen Bundestags vom 19. Oktober 2023, das Deutsche Historische Museum mit der Realisierung des Dokumentationszentrums „Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa” (ZWBE) zu betrauen, wollen wir die historischen Ereignisse weiter aufarbeiten, dokumentieren und vermitteln.

Gedenkstätten und Erinnerungsorte leisten einen wichtigen Beitrag, Aufarbeitungslücken zu schließen, z.B. in Bezug auf Opfergruppen, deren Schicksale noch wenig aufgearbeitet sind, wie etwa im Bereich der nationalsozialistischen „Euthanasie”-Morde oder der Opfergruppe der sogenannten „Asozialen” und „Berufsverbrecher”.

Den Bildungsangeboten an Erinnerungsorten kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Junge Menschen sind die Zeitzeugen von morgen. Die Digitalisierung der Zeitzeugenberichte und die Entwicklung neuer Vermittlungsformate sind nur zwei Herausforderungen. Grundlage von Erinnerungskultur bleibt das fundierte historische Wissen. Deshalb wollen wir auch künftig Gedenkstätten und Erinnerungsorte entsprechend unterstützen und finanzieren.

Es bleibt dabei: „Wir müssen gegen das Vergessen kämpfen und jene in die Schranken weisen, die die nationalsozialistischen Verbrechen auch heute noch relativieren oder leugnen!”, so Marianne Schieder. „Ohne Erinnerung keine Zukunft! Das sind wir den Opfern schuldig”.

Foto: Paul Alexander Probst/Snice


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